
Wegweiser zum Cheisacherturm. Foto: Sagenstark
Der Cheisacher – Schauplatz unserer Sage «Der Topograph von Gansingen» – hat in der Geschichte der Kartographie mehrere Male seinen Namen und seine Höhe geändert. Auf seinem «Höhepunkt» in den Jahren 1875–1881 ragte er stolze 708 Meter in die Höhe. Danach wurde dies mit neueren Karteneditionen schrittweise angepasst. Seit 1982 ist er keine 700-er Erhebung mehr.
Man könnte meinen, Flurnamen seien beständig. – Weit gefehlt. Der Cheisacher hat seinen Namen oft gewechselt. Er war ein Keiss, eine Geiss, ein Kreis, ein Chais, ein Chreis, bis er zuletzt zu einem Cheis wurde. Ob das die letzte Anpassung ist? Sein höchster Punkt wurde zudem auch Grundbühl genannt.

Der Cheisacherturm. Foto: Sagenstark
Ein Beispiel aus dem Jahr 1930: https://s.geo.admin.ch/6c04a3b86b Der Flurname ist Geiss, der Bauernhof ist Kreis, ein Waldstück östlich davon heisst Kais. Was dachten sich die Kartographen dabei?
http://map.geo.admin.ch: Das Bundesamt für Landestopografie swisstopo stellt eine Funktion «Zeitreise – Kartenwerke» zur Verfügung. Damit kann man einen beliebigen Ausschnitt aus den Schweizer Landeskarten wählen und dann die Veränderungen im Laufe der Zeit mitverfolgen.
Tabelle: Veränderungen des heutigen Cheisachers auf den Karten der eidgenössischen Landestopographie.
Jahr | Höchster Punkt in Metern über Meer | Name des Bauernhofes | Flurname |
Seit 2012 | 698,4 | Cheisacherhof | Chaisacher |
2006–2011 | 698,4 | Chreisacher | |
2000–2005 | 698,4 | Chreisacher | Chaisacher |
1982–1999 | 698,4 | Cheisacher | – |
1955–1981 | 698,5 | Cheisacher | – |
1940–1954 | 701,7 | Kreisacker | – |
1931–1939 | 701,7 | Kreisacker | Geissacker |
1914–1930 | 702 | Kreisacker | Geissacker |
1882–1913 | 702 | Geissacker | Geissacker |
1875–1881 | 708 | – | Geissacker |
1849–1874 | 701 | – | Geissacker |
Ab 1843 (Michaeliskarte) | 701,6 | Geissacker (Keissacker) |
Historische Karten

Signalstein beim Cheisacherturm. Foto: Sagenstark
Verschiedene historische Karten für den Kanton Aargau sind auf der Website des Kantons zugänglich, darunter auch die Michaeliskarte. Sie wurde im Kanton Aargau 1837–1843 1:25’000 erstellt, bevor die gesamtschweizerische Dufourkarte 1:100’000 entstand.
https://www.ag.ch/de/dfr/geoportal/themenkarten/historische_karten/historische_karten.jsp
23. Mai 2016